KLEINER SCHWANGERSCHAFTSRATGEBER
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Unser Praxisteam gratuliert Ihnen herzlich zu Ihrer Schwangerschaft
In den nächsten 9 Monaten werden wir uns bemühen Ihre Ängste abzubauen und Vertrauen aufzubauen, damit Sie eine schöne und harmonische Schwangerschaft erleben. Wie wir alle wissen, ist die Schwangerschaft keine Erkrankung sondern es geht für Sie ein Wunsch in Erfüllung, der Ihr weiteres Leben völlig verändern wird. Mein Team und Ich werden versuchen Sie über alles Wichtige rund um die Schwangerschaft zu informieren. Wir werden jederzeit ein offenes Ohr für alle Ihre Fragen und Ängste haben, damit diese 9 Monate für Sie ein positives Erlebnis werden und wir werden gleichzeitig durch alle medizinisch notwendigen Untersuchungen und Maßnahmen auf Sie und Ihr Kind aufpassen.
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SCHWANGERSCHAFTSFAHRPLAN
Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins:
Die Schwangerschaft dauert durchschnittlich 40 Wochen oder 281 Tage ab dem 1.Tag der letzten Periode. Wir Geburtshelfer rechnen in Schwangerschafts-wochen (SSW). In der Bevölkerung wird meist in Monaten gerechnet (Dauer: 9 Kalendermonate oder 10 Mondmonate a 4 Wochen pro Monat). Der Termin kann mittels FRÜH-ULTRASCHALL am genauesten ermittelt werden.
SCHWANGERSCHAFTS-KONTROLLEN:
Bei jeder Kontrolle werden Blutdruck, Gewicht, Harn, Scheidensekret, kindliches Wachstum und kindliche Herztätigkeit(mittels Ultraschall=US) überprüft.!!!
6.-8. SSW |
1. geburtshilfliche MKP Untersuchung, Krebsabstrich, Anlegen des MKP erster Nachweis einer Schwangerschaft, 1. MKP Labor, Akupunktur bei Schwangerschaftserbrechen |
8.-10.SSW |
Erster Nachweis der kindlichen Herztöne, Ausschluss einer Eileiterschwangerschaft, Ausschluss von Mehrlingen, Überprüfung des Geburtstermins, Arbeitgeberbestätigung |
10.-12. SSW |
1. MKP-US Untersuchung, Kontrolle der groben Anatomie, Überweisung zum Combined Test |
12.-14. SSW |
Kontrolle der groben Anatomie, Nackenfaltenmessung |
16.-18. SSW |
2 .geburtshilfliche MKP-Untersuchung, 2. MKP US-Untersuchung, Clamydien-Kultur |
18.-21. SSW |
Kostenloste Hebammenberatung laut MKP |
21.-22- SSW |
US-Mißbildungsausschluss, Überweisung zum Organscreening. |
24.-25. SSW |
4D-Live 3D Ultraschall |
25.-27. SSW |
3. geburtshilfliche MKP-Untersuchung, 2. MKP-Labor, US-Wachstumskontrolle |
30.-34. SSW |
4. geburtshilfliche MKP-Untersuchung, 3. MKP US-Untersuchung |
35.-38.SSW |
5. geburtshilfliche MKP-Untersuchung, 3. MKP-Labor, Kontrolle Strepto B-Test, Nabelschnurblut-Spende Vertrag |
36. SSW |
Akupunktur zur Geburtsvorbereitung 2 x pro Woche bis zum Termin |
38. SSW |
CTG Kontrolle der kindlichen Herztöne |
Geburtstermin |
CTG-Kontrolle, US-Kontrolle, (Gewicht, Lage, Fruchtwasser-menge), ab jetzt 2-3 tägige Placentafunktionskontrolle mittels CTG oder US (Fruchtwassermenge, Doppler) bis zur Geburt. Bei Überschreitung des Termins um 7 Tage: Zuweisung an die Gebärabteilung! |
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Pränatale Untersuchungen
(11. bis 14. Schwangerschafttswoche )
Grundsätzlich kommen die allermeisten Kinder gesund auf die Welt!!
Es kann jedoch nach jeder Schwangerschaft ein Kind geboren werden, das von Chromosomenveränderungen betroffen ist. Die bekannteste und eine der häufigsten Chromosomenveränderungen, die mit dem Leben vereinbar sind, ist die Trisomie 21, die zum Down Syndrom führt(füher volkstümlich Mongolismus genannt). Statt 46 Chromosomen haben diese Menschen 47 Chromosomen,überzählig ist ein zusätzliches Chromosom 21. Bei Kindern mit Down Syndrom besteht eine Einschränkung der geistigen und der körperlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Mensch mit Down Syndrom ist lebenslang auf die unterstützende Hilfe seiner Familie, bzw. seiner Mitmenschen angewiesen. Weitere häufig auftretende Probleme sind Herzfehler, Veränderungen im Magen-Darm Bereich, Schwäche des Bindegewebes und der Muskeln, Infektanfälligkeit und Fehlfunktion der Schilddrüse.
Das Risiko einer Trisomie 21 steigt mit dem zunehmenden Alter der werdenden Mutter an.
Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21:
20 Jahre 1 von 1018 0,10 % 1 von 1526
25 Jahre 1 von 901 0,11% 1 von 1351
30 Jahre 1 von 596 0,17% 1 von 894
32 Jahre 1 von 439 0,23% 1 von 658
34 Jahre 1 von 297 0,34% 1 von 445
36 Jahre 1 von 187 0,53% 1 von 280
38 Jahre 1 von 112 0.89% 1 von 167
40 Jahre 1 von 64 1.56% 1 von 97
42 Jahre 1 von 36 2.78% 1 von 55
44 Jahre 1 von 20 5% 1 von 30
Chromosomenveränderungen können in der Schwangerschaft über vorgeburtliche Untersuchungen mittels Amniozente, Chorionzottenbiopsie oder Nabelschnurpunktion nachgewiesen werden. Dies führt jedoch bei einer von 100 bis 200 Punktionen zu einer Fehlgeburt!
Aus diesem Grunde wurde der Combined Test zur Risikoberechnung entwickelt. Diese Untersuchung erfolgt bei unauffälligen Schwangerschaftsverlauf nur auf Wunsch der schwangeren Frau!!
Combined-Test
(erweiterte pränatale Untersuchung zw.11.-14.SSW.)
Mit Hilfe dieses Tests, der auch Ersttrimesterscreening oder OSCAR bezeichnet wird,kann bei jeder Schwangeren das individuelle Risiko für das Auftreten einer Chromosomenstörung (vor allem Trisomie21) errechnet werden.
Dieser Test wird durch speziell ausgebildete UntersucherInnen durchgeführt. Er besteht aus standardisierten Untersuchungsverfahren, die Folgendes ermöglichen.
1) Untersuchung auf Chromosomenschäden (im Besonderen Down-Syndrom= Trisomie 21, frühere, überholte Bezeichnung „Mongolismus“)
2) Entdeckung der meisten schweren Organfehlbildungen, die dann eine gezielte Betreuung der Kinder ermöglicht
Es handelt sich um eine Kombination aus einer speziellen Ultraschalluntersuchung, einem biochemischen Labortest und dem mütterlichen Altersrisiko. Bei der speziellen Ultraschalluntersuchung wird die Dicke der Nackenhaut (Nackentransparenz) des Embryos gemessen Diese Struktur tritt bei jedem Embryo in diesem Schwangerschaftszeitraum auf und beträgt etwa 1-2 mm. Ist die Nackentransparenz größer als gewöhnlich, so kann dies ein Zeichen für das mögliche Vorliegen einer Chromosomenstörung beim Kind sein.Zusätzlich wird im Ultraschall nun auch die Dartsellung des Nasenbeins, des Ductus venosus und der Tricuspidalklappe in die Risikoberechnung einbezogen. Für die biochemische Analyse werden 2 Parameter untersucht: das ß-hCG und das PAPP-A.
Aus den Ultraschalldaten wird gemeinsam mit den biochemischen Daten unter Berücksichtigung des mütterlichen Altersrisiko ein Gesamtrisiko berechnet.
Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 im Combined Test erfordert zur Diagnose/Feststellung eines Chromosomenfehlers (Trisomie 21) eine Punktion.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Chorionzottenbiopsie (Punktion des Mutterkuchens) ab der 11. Schwangerschaftswoche oder Amniozentese (Fruchtwaserpunktion) ab der 16. Schwangerschaftswoche oder seit neuestem eine NIPD (siehe dort). Es gibt allerdings keine Untersuchung, die alle genetischen Erkrankungen ausschließt oder feststellt.
Ihre Entscheidung: Je größer das Risiko für eine Chromosomenstörung ist, desto eher wird Ihnen eine Fruchtwasserpunktion, eine Chorionzottenbiopsie oder ein NIPD angeboten. Generell werden diese Methoden (Fruchtwasserpunktion, Chorionzottenbiopsie oder NIPD), die eine definitive Antwort geben, ab einem Risiko von 1:300 empfohlen. Sie sollen jedoch, gemeinsam mit Ihrem Partner, die Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen.
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NIPD/PraenaTest/HarmonyTest
(Nichtinvasive pränatale Diagnostik)
Erweiterte Untersuchung in der 11.-14. Schwangerschaftswoche
• Dient zum Nachweis zellfreier fetaler Nucleinsäuren (DNA Stückchen) im mütterlichen Blut. Diese Untersuchung wird vor allem für den Nachweis des fetalen Rhesusfaktors, des fetalen Geschlechts und von autosomalen Einzelgenerkrankungen angewandt.
• Der Test erlaubt eine quantitative Bestimmung der fetalen Trisomie 13,18 oder 21 mit einer Sensitivität von 97,5-100%
• Vorteile: einfach zu praktizierende Methode (Blutabnahme, Informationsgespräch, Ultraschallkontrolle), nicht invasiver Eingriff=KEIN Fehlgeburtsrisiko für das Kind, 99% Dedektionsrate, falsch positiv Rate sehr nieder mit 0,5%, hohes Potential für weitere Einsatzmöglichkeiten wie Screening auf Mikrodeletionen.
• Indikation: wenn ein erhöhtes Risiko für Trisomie 21, wie ein auffälliger Combined Test vorliegt
• Nachteile: kann den Combined test nicht ersetzen,in 3% gelingt die Untersuchung nicht da zu wenig fetale DNA vorhanden ist oder bei mütterlichem Gewicht über 80 KG
• Bei auffälligem Testergebnis wird eine weitere invasive Aufklärung, wie Chorionzottenbiopsie, bzw Amniozentese zur Sicherung der Diagnose empfohlen.
• Kosten: Der Test ist NICHT Teil der MKP-Untersuchung und wird derzeit NICHT von den Krankenkassen übernommen!
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Praeklampsie-Screening
Wahrscheinlichkeitsberechnung für die Entwicklung einer Präeklampsie in der Schwangerschaft
• Erweiterte Untersuchung in der 11—14. Schwangerschaftswoche
• Präeklampsie ist eine der häufigsten Schwangerschaftserkrankungen (5-8%)
• Ursache ist nicht genau bekannt und kann nicht geheilt werden.
• Typische Symptome: wiederholte Blutdruckwerte über 140/90, Ausscheidung von Eiweiß im Urin mit Ödemen und rascher Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und Oberbauchschmerzen.
• Eine Einschätzung des Praeklampsie- Risikos vor Beginn der 20.SSW ermöglicht eine Früherkennung der Erkrankung und eventuell eine Vorbeugung und Linderung bei schweren Verlaufsformen.
• Ein erhöhtes Risiko für Praeklampsie haben Schwangere mit chronischen Leiden (Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes), Mehrlingsschwangerschaften und Schwangere, die in vorhergegangenen Schwangerschaften an Praeklampsie erkrankt waren.
• Durchführung des Praeklampsie-Screenings : 2-malige Blutdruckmessung an den Oberarmen, Doppler-Ultraschall der Gebärmutterarterien, Erhebung der mütterlichen Daten , Blutabnahme der Biomarker PAPP-A und PlGF.
• Kosten: Der Test ist NICHT Teil der MKP -Untersuchung und wird derzeit NICHT von den Krankenkassen übernommen.
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FAQ - häufig gestellte Fragen
„Sex“: Grundsätzlich ist Geschlechtsverkehr unbedenklich und solange die Schwangerschaft komplikationslos verläuft, ist alles was den werdenden Eltern Spaß macht erlaubt. Wenn der bestehenden Schwangerschaft bereits Fehlgeburten voraus gegangen sind, sollten Sie in den ersten 16 SS-Wochen Zurückhaltung üben. Verboten ist der Sex in der Schwangerschaft bei Blutungen, vorzeitigen Wehen, vorzeitigem Blasensprung „ Placenta Prävia“ und einer liegenden Cerclage.
„SPORT“ ist bei normalem Schwangerschaftsverlauf maßvoll betrieben nicht nur erlaubt sondern für Ihr psychisches und körperliches Wohlergehen empfehlenswert! Sport stärkt die Muskulatur, schützt vor übermäßiger Gewichtszunahme, SS-Diabetes und verbessert die Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind. Wärmen Sie sich sorgfältig auf, achten Sie auf reichliche Flüssigkeitszufuhr. Vermeiden Sie Herzfrequenzen über 130 ppm (Pulsband), hören sie sofort auf bei Unwohlsein, Schwindel, Schmerzen oder Blutungen!!!
ERLAUBT sind: Schwimmen, Aqua-Jogging, Joggen, Nordic Walking, Gymnastik.
VERBOTEN sind: Alle Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko (Ski alpin, Wasserski, Eislaufen, Rollerblade, Reiten, Tauchen, Paragleiten), mit hohem Kollisionsrisiko (Mannschaftssportarten) und Rotationssportarten ( Tennis, Squash, Golf, Badminton)
„SAUNA – SOLARIUM“: Erlaubt aber nur kurz und bei niederer Temperatur (besonders in der Frühschwangerschaft sollte die Körperkerntemperatur nie über 38 Grad ansteigen!!!!)
„FRISEUR“: Haare färben sollten Sie bis zur 12. SSW aus Sicherheitsgründen unterlassen.
„ERNÄHRUNG “Essen Sie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischkost verteilt auf 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten mit ca. 35 KCAL /KG Körpergewicht wobei das Verhältnis von Kohlenhydrat: Eiweiß: Fett ca. 60%:25%:15% betragen sollte. Viele Vitamine, Frischkost, reichlich Flüssigkeit (2 Liter) und Ballaststoffe sollten Sie täglich zu sich nehmen. Da der Eisen, Calcium, Jod und Folsäurebedarf in der Schwangerschaft gesteigert ist, empfehle ich die Einnahme eines Multvitaminpräparates!
Essensverhalten: Kleinere Mahlzeiten essen: je größer eine Speise, desto höher ist der Blutzuckeranstieg. Daher ist es ratsam 5-6 kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Reichlich sollen frische Rohkost, knackige Salate und schonend gegartes Gemüse genossen werden.Zucker sollte vermieden werden In der Schwangerschaft hat die werdende Mutter einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, wie: Folsäure, Eisen, Vitamin A, Jod und Calzium.
VERBOTEN sind ALKOHOL, NIKOTIN, LEBER, rohes FLEISCH (BEEF TARTAR), rohes Ei (Mayonnaise), roher FISCH (Sushi), und rohe KUHMILCH!!!!!!
GEWICHTSZUNAHME IN DER SCHWANGERSCHAFT
Welche Gewichtszunahme ist in der Schwangerschaft normal?
Es gibt keine absolute Gewichtszunahme, die für alle Schwangeren gleichermaßen empfohlen werden kann. Während der Schwangerschaft entwickelt sich die Gewichtszunahme unterschiedlich:
Schwangeren Frauen nehmen in den letzten Schwangerschaftsmonaten mehr zu als in den ersten Monaten. Die zusätzlichen Kilos sind nicht nur dem wachsenden Gewicht des Kindes zuzuschreiben, sondern werden auch benötigt, weil der Körper der Mutter das Kind ernähren und unterstützen muss. Viel von dem zusätzlichen Gewicht ist, besonders in der frühen Schwangerschaft, zusätzliche Flüssigkeit (Wasser), die der Körper einlagert. Sie wird für den zusätzlichen Kreislauf für Baby und Plazenta benötigt Zusätzlich ist weiters zu berücksichtigen, ob die Schwangere übergewichtig, im normalgewichtig oder untergewichtig ist. Dies kann entweder durch den BMI (Body Mass Index) oder durch den Taillenumfang ermittelt werden. Es gilt folgendes. Wenn sie vor der Schwangerschaft untergewichtig waren (BMI<20): 12,5-18kg Gewichtszunahme empfohlen normalgewichtig waren (BMI zw. 20-26): 7-11.5kg Gewichtszunahme empfohlen übergewichtig waren (BMI ab 29): zw. 5 und 9kg Gewichtszunahme empfohlen Wenn sie sehr jung sind, ist es möglicherweise notwendig, dass sie mehr Gewicht zu nehmen, weil Teenager vielleicht selbst noch wachsen. Das Gewicht ist aber kein Gradmesser dafür, wie gut es dem Kind geht. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor der Geburt kann man nicht wirklich sicher sein, wie viel das Baby wiegt. Mit Ultraschall kann man einen Hinweise erhalten, wie das Baby sich entwickelt. Eine Gewichtsabnahme und Unterernährung während der Schwangerschaft können dem heranwachsenden Kind schaden, weil es zu früh geboren wird oder zu wenig Geburtsgewicht hat. Bei einem plötzlichen Gewichtsanstieg oder bei einer Zunahme von mehr als einem halben Kilo pro Woche muss das Gewicht ärztlich kontrolliert werden. Sehr schnelle und hohe Gewichtszunahmen könnte ein Hinweis für gesundheitliche Probleme, wie beispielsweise Praeklampsie oder Gestationsdiabetes sein. Bewegung hilft: wenn man sich bewegt, verbraucht man nicht nur mehr Energie- wodurch der Blutzuckerspiegel fällt. Auch das eigene Insulin wirkt wieder besser. Man profitiert also doppelt. Auch in der Schwangerschaft sollte man versuchen mehr Bewegung in den Alltag zu inkludieren und zusätzlich mehr moderaten Sport zu betreiben.
„ZAHNPFLEGE“: Gerade in der Schwangerschaft sollten Sie größtes Augenmerk auf eine ausreichende Mundhygiene legen. Die hormonelle Umstellung führt zu einer Auflockerung des
Zahnfleisches, was in der Folge häufig zu Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung und Karies führt. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass ein enger Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündung, Karies und Frühgeburtlichkeit besteht!!!!! Zu Beginn der Schwangerschaft sollte daher ein Zahnarztbesuch stehen, damit krankhafte Befunde an Zähnen und Zahnfleisch frühzeitig erkannt und behandelt werden.
„REISEN“Eine Ferienreise sollten Sie am besten zwischen dem 4. und 7.Monat planen. Erkundigen Sie sich, ob am Urlaubsort eine ordentliche medizinische Betreuung gesichert ist. In vielen Urlaubsländern ist die medizinische Versorgung nicht so gut wie Sie es in Österreich gewöhnt sind BEDENKEN Sie bitte: Ein Baby, das als Frühgeburt in der etwa 27 SSW in Österreich auf die Welt kommt, hat hier gute Überlebenschancen. Dies ist nicht in jedem Land so, außerdem decken die meisten Reiseversicherungen eine Rückholung aus dem Ausland nicht. Es ist auch im Ausland wichtig den MKP mitzuführen
Reisen mit dem AUTO: Vermeiden Sie lange Autofahrten, trinken Sie reichlich und pausieren sie regelmäßig zur Reduktion des Thromboserisikos. Legen Sie immer den Dreipunktgurt an. Der Sitz sollte nicht zu steil aber auch nicht in Liegestellung eingestellt sein.
Reisen mit dem Flugzeug: Eine Flugreise ist für eine gesunde Schwangere bei normal verlaufender Schwangerschaft bis zur 36 SSW unbedenklich. Die Strahlenbelastung kann beträchtlich sein, kritisch ist hier die Zeit der Hirnentwicklung zw. der 8 und 12 SSW. Die Metalldedektoren stellen keine Gefahr dar. Lange Flugreisen erhöhen das Thromboserisiko: Tragen sie daher Kompressionstrümpfe, trinken Sie reichlich(keinen Alkohol),reservieren sie einen Gangplatz um regelmäßig und leicht aufstehen zu können. Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt wegen Thromboseprophylaxespritzen. Ich helfe Ihnen gerne bei der Zusammenstellung ihrer Reiseapotheke!!!!
„ESSEN und TRINKEN“: Häufige Probleme vor allem in warmen ,südlichen Urlaubsländern sind Durchfälle, da dort Trinkwasser oft hygienisch nicht einwandfrei ist. Meiden sie daher Leitungswasser, Eiswürfel, Speiseeis, Salate, ungeschälte Früchte ,Kaltschalengerichte und auch Vorsicht beim Zähneputzen ;Verwenden Sie nur Wasser aus Originalflaschen mit unversehrtem Verschluß
„IMPFUNGEN“ Prinzipiell sind alle Totimpfstoffe (Diphterie, Tetanus, Poliomyelitis, Hepatitis B, Typhus, Meningokokkenmeningitis, FSME Hepatitis A ) erlaubt. VERBOTEN sind alle Lebendimpfstoffe (Masern, Röteln, Mumps ,TBC)
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AKUPUNKTUR
Die seit langem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verankerte Akupunktur beruht auf der Tatsache, dass Energie (QUI) in bestimmten Bahnen (Meridianen) durch unseren Körper fließt. YIN (das weibliche Prinzip) und YANG (das männliche Prinzip) verkörpern das Urprinzip des Lebens, und nur wenn sich beide Kräfte im Gleichgewicht befinden gibt es gesundes Leben. Wird dieser Energiefluss durch innere oder äußere Einflüsse gestört so treten Krankheiten oder Schmerzzustände auf. Bei der Akupunktur werden nun bestimmte Punkte durch einen sanften Reiz mit speziellen Nadeln aktiviert und so die Balance im gestörten Energiefluss von YIN und YANG wiederhergestellt .
ANWENDUNGSGEBIET: SCHWANGERSCHAFT
Besonders in der Schwangerschaft lässt sich durch die Akupunktur der Einsatz von Medikamenten mit fraglichem Einfluss auf das Ungeborene verhindern
- SS-Erbrechen
- Sodbrennen
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Sanfte Wendung bei Steißlage
- Verspannungen
- Geburtsvorbereitung: durch 8 Akupunktursitzungen ab der 36 SSW wird die Eröffnung des Muttermundes erleichtert und damit die schmerzhafte Eröffnungsperiode sowie die gesamte Geburtsdauer verkürzt !!!!
- Stillschwierigkeiten
NEBENWIRKUNGEN:
bei richtiger Anwendung ist die Akupunktur praktisch nebenwirkungsfrei, selten kann es zu einer vorübergehender Kreislaufreaktion kommen, die durch Entfernung der Nadeln schnell wieder vorbeigeht.
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STILLEN
Muttermilch stellt aus medizinischer Sicht die beste Ernährung für Ihren Säugling dar!!!
Stillen fördert zusätzlich durch den innigen Körperkontakt die Mutter-Kind Bindung und ist damit wesentlich für das Wohlbefinden des Neugeborene und beschleunigt die Erholung der Mutter nach der Geburt!!!
Muttermilch ist genau auf die Bedürfnisse des heranwachsenden Säuglings abgestimmt und enthält alle erforderlichen Nährstoffe in optimaler Menge und Zusammensetzung, wie Eiweiß, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Spurenelemente in leicht bekömmlicher Form und vor allem Antikörper, die das Neugeborene mit seiner unvollkommenen Immun-abwehr vor Infektionen schützen und Magen-Darm Erkrankungen vorbeugen!!!!
Ob Sie Ihr Kind stillen oder ihm die Flasche geben obliegt natürlich ganz Ihnen, eine wichtige Rolle spielt auch ihr Gesundheitszustand, so sollten zum Beispiel HIV- positive Frauen oder Frauen mit Einnahme bestimmter Medikamente aufs Stillen verzichten !!!
TIPPS zum Stillen:
Nehmen Sie eine entspannte Position in flacher Seitenlage ein, sie haben dadurch die Hände frei, sehen ihr Kind, dieses soll auch in bequemer Seitenlage liegen und die Brust ansehen.
Legen Sie anfangs an beiden Brüsten an, aber nicht zu lange (5-10 Minuten pro Seite).
Achten Sie darauf, dass das Kind die Brustwarzen mit dem Warzenhof fassen kann.
Heben Sie beim Abnehmen des Kindes den Unterdruck im kindlichen Mund auf
Pflegen Sie ihre Brust trocken: Abwaschen mit Wasser, einen Tropfen Muttermilch verreiben dann lufttrocknen lassen.
Beginnen Sie immer mit der Brust mit der aufgehört wurde.
Häufig Hände waschen - VERZICHTEN Sie weiterhin auf Nikotin, Alkohol und Kaffee
Viel trinken (2 LITER) und KEINE Diät in der Stillzeit!!!
Da ihr Körper Nährstoffe in die Milch abgibt: 1x1 Multivitaminpräparat die ganze Stillzeit.
Wunde Brustwarzen:
- Rotlicht- oder Lasertherapie 5 min pro Seite
- Schwarzteebeutel
- Salbenbehandlung
- Knotenbildung:
- Streifen sie die Brust unter der lauwarmen Dusche zur Warze hin aus
- Bringen sie das Kind beim Stillen in eine andere Lage
- Topfen- oder Alkoholwickel
BRUSTENTZÜNDUNG:
Meist ist die Mastitis Folge eines Milchstaus, die Brust ist rot ,heiß, geschwollen und extrem empfindlich zusätzlich können Fieber und Schüttelfrost auftreten. LEGEN sie weiter an und zwar doppelt so oft, STREICHEN sie die Brust aus wie beschrieben, kommt es NICHT innerhalb von 6 Stunden zu einer Besserung suchen sie unverzüglich einen Arzt auf!
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Der Combined Test
11. bis 14. Schwangerschafttswoche
Grundsätzlich kommen die allermeisten Kinder gesund auf die Welt!!
Es kann jedoch nach jeder Schwangerschaft ein Kind geboren werden, das von Chromosomenveränderungen betroffen ist. Die bekannteste und eine der häufigsten Chromosomenveränderung, die mit dem Leben vereinbar sind, ist die Trisomie 21, die zum Down Syndrom führt (früher volkstümlich Mongolismus genannt). Statt 46 Chromosomen haben diese Menschen 47 Chromosomen, überzählig ist ein zusätzliches Chromosom 21.
Bei Kindern mit Down Syndrom besteht eine Einschränkung der geistigen und Verzögerung der körperlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Mensch mit Down Syndrom ist lebenslang auf die unterstützende Hilfe seiner Familie, bzw. seiner Mitmenschen angewiesen. Weitere häufig auftretende Probleme sind Herzfehler, Veränderungen im Magen-Darm Bereich, Schwäche des Bindegewebes und der Muskeln, Infektanfälligkeit und Fehlfunktion der Schilddrüse.
Das Risiko einer Trisomie 21 steigt mit dem zunehmenden Alter der werdenden Mutter an.
Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21
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In der 12. SSW |
In der 12. SSW % |
Bei der Geburt |
20 Jahre |
1 von 1018 |
0,10 % |
1 von 1526 |
25 Jahre |
1 von 901 |
0,11% |
1 von 1351 |
30 Jahre |
1 von 596 |
0,17% |
1 von 894 |
32 Jahre |
1 von 439 |
0,23% |
1 von 658 |
34 Jahre |
1 von 297 |
0,34% |
1 von 445 |
36 Jahre |
1 von 187 |
0,53% |
1 von 280 |
38 Jahre |
1 von 112 |
0.89% |
1 von 167 |
40 Jahre |
1 von 64 |
1.56% |
1 von 97 |
42 Jahre |
1 von 36 |
2.78% |
1 von 55 |
44 Jahre |
1 von 20 |
5% |
1 von 30 |
Chromosomenveränderungen können in der Schwangerschaft über vorgeburtliche Untersuchungen mittels Amniozentese (Fruchtwasserpunktion), Chorionzottenbiopsie oder Nabelschnurpunktion nachgewiesen werden. Dies führt jedoch bei einer von 100 bis 200 Punktionen zu einer Fehlgeburt.
Risikoberechnung
Ihre Entscheidung