Dr. Robert Fischer

Facharzt für Frauenheilkunde & Geburtshilfe

 

Chlamydien

 

 

Infektionen mit Chlamydia trachomatis gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit.

Verlauf der Infektion bei Nicht-Schwangeren:Abhängig von der Lokalisation der Chlamydien-Infektion verlaufen die Infektionen bei der Frau zu 90% ohne Symptome. Betroffen sind vor allem die 15- bis 25-Jährigen, die als Hochrisikogruppe betrachtet werden müssen. Chlamydien können bei Frauen zu einer Zervicitis führen. Unbehandelt entwickeln sich durch Keimaszension in einem Teil der Fälle eine akute oder chronische Entzündung des inneren Genitale im Sinne einer Pelvic Inflammatory Disease (PID) Die Symptome:Unterbauchschmerzen, mittzyklische Blutungen, postkoitale Blutungen, vaginaler Fluor, Druckschmerzhaftigkeit des Uterus und der Adnexe bis zum Bild des akuten Abdomen mit Perihepatitis, Ascites, Peritonitis, und Periappendizitis.Weiteres werden zervikale Chlamydien-Infektionen in einem Teil der Fälle von Urethriden begleitet, die ebenso häufig asymptomatisch bleiben. Frequenter Harndrang und Dysurie mit Leukozytose, aber neg. Bakteriennachweis im Urin sollte zu entsprechender Diagnostik Anlass geben.

In Abhängigkeit von de Ausprägung der Erkrankung sind gravierende Spätfolgen möglich:

  • Tubare Sterilität
  • Chronische Unterbauchschmerzen
  • Extrauterine Schwangerschaften

 

Nachweis von Chlamydien

Erregernachweis erfolgt über einen einfachen Abstrich und PCR als Vaginalabstrich, Zervikalabstrich oder Erststrahlurin.

 

Infektion bei den Schwangeren

Klinik und Diagnostik der Zervicitis entsprechen jenen bei nicht Schwangeren. Die Infektion der Zervix und die präkonzeptionelle Endometritis stellen ein nicht unerhebliches Risiko für den Ausgang der Gravidität durch dieEntstehung einer Frühgeburt und für die perinatale Morbidität des Neugeboren durch Konjunktivitis,atyp.Pneumonie,Otitis oder  Infektion des Nasophrynx dar.Die Übertagungsrate ist bei vaginaler Geburt am höchsten,kommt aber auch bei Sectio nach Blasensprung und selbst ohne dieses Ereignis vor. Im Wochenbett oder nach Abort entwickelt ein Teil der mit Chlamydien infizierten Frauen eine späte postpartale Endometritis.

 

Testung auf Empfehlungen der OEGGG bei:

  • Asymptomatischen sexuell aktiven Frauen vor dem Geburtstag 1x jährlich
  • Asymptomatischen Frauen mit Risiken 25 und 30. Geburtstag (mehrere Sexualpartner, STD)
  • Symptomatische Frauen
  • Schwangere Frauen im Rahmen der Mutter-Kind-Pass –Untersuchungen

Bei Diagnose einer Chlamydien-Infektion sollte nach weiteren sexuell übertragbaren Infektionen gesucht werden. Vor allem Koinfektionen mit Neisseria gonorrhoeae sind häufig. Im Zweifelsfall soll auch der Partner ohne Erregernachweis mitbehandelt werden, da die Therapie unbedingt zum Ausschluss von Ping-Pong-Effekten unverzüglich und zeitgleich erfolgen sollte.

Therapie

Bei Nicht schwangeren Frauen: Doxycyclin, Azithromycin

Bei schwangeren oder stillenden Frauen: Azithromycin

 

 

Die Kosten für die Testung werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und stellen somit eine Selbstzahlerleistung dar und  belaufen sich auf EUR 90.-